Artikel: "Projekte, die den Horizont erweitern"

  • Der folgende Artikel ist in der Neuen Osnabrücker Zeitung am 22. März 2004 erschienen. Er gibt einen hervorragenden Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten eines Auslandsaufenthalts nach dem Schulabschluss. An verschiedenen Stellen des Artikels wird auf "weltweiser" hingewiesen.


    Nach der Schule das Leben erkunden
    Projekte, die den Horizont erweitern
    Von Christiane Baer


    „Nix wie weg“ von all der kopflastigen Büffelei? Egal ob mit Abitur, Mittlerer Reife, Hauptschulabschluss oder ohne Zertifikat – nach dem letzten Prüfungsstress nutzen viele Schulabgänger die Gunst der Stunde: Noch frei von beruflichen und familiären Verpflichtungen ziehen sie aus, ihren Horizont abseits von Schreibtisch und Büchern ausgiebig zu erweitern. Wer die Welt am liebsten auf eigene Faust erkundet, begibt sich als Globetrotter auf den Weg. Wer lieber organisiert vor geht, kommt den Kernfragen des Lebens gleich nebenan oder auf der anderen Seite des Erdballs vielleicht in einem Projekt auf die Spur. Zur Auswahl stehen verschiedenste Programme von Ministerien, Hilfs- und Austauschorganisationen oder der Kirche. Interessierte müssen sich jetzt bewerben, wenn sie das Abenteuer in diesem Jahr starten wollen.


    1. Freiwillige Dienste - Orientierungshelfer in Sachen Zukunft


    Schon gewusst? Vom Engagement im Umwelt- und Sozialbereich profitieren Hilfeempfänger und Helfer gleichermaßen. Zwar geht es im Freiwilligendienst darum, anzupacken wo es nötig, Profiarbeit aber unbezahlbar ist. Doch die Helfer haben ebenfalls viel davon. „Ganz nebenbei“ führen die Einsätze nämlich nicht nur zu neuen Freundschaften. Sie eröffnen auch aufschlussreiche Einblicke in etliche Berufe. Damit haben sie sich als erstklassige Orientierungshelfer für das persönliche und berufliche Leben etabliert. Zur Wahl stehen das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ), der Europäische Freiwilligendienst (EFD) und andere Hilfsprojekte weltweit.


    A. FSJ und FJÖ - Berufsberatung inclusive


    Das FSJ gibt es seit 1964. Das FJÖ startete 1987 als Modellversuch in Niedersachsen, wurde 1993 bundesweit eingeführt. Bis heute haben nach Angaben des Niedersächsischen Sozialministeriums bereits über 300.000 junge Menschen eines der beiden Angebote genutzt. Ziel des Bildungs- und Orientierungsjahres ist es, Lust auf freiwilliges Engagement und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung zu fördern. Einsätze sind im In- und in wenigen Fällen auch im Ausland möglich, jedoch nur einmalig und alternativ.


    Ablauf und Formalitäten
    FSJ- und FÖJ-TeilnehmerInnen müssen zwischen 16 und 27 Jahre alt sein und die Sekundarstufe 1 beendet haben. Ein Abschluss ist nicht erforderlich. Das Freiwillige Jahr beginnt jeweils im August oder September, dauert 12 Monate und kann bei Bedarf um weitere sechs Monate verlängert werden. Über die Arbeit im Einzelfall informieren die Träger. Sie nehmen auch die Bewerbungen entgegen und stellen jedem Freiwilligen während seiner Einsatzzeit einen pädagogischen Begleiter zur Seite. Darüber hinaus stehen insgesamt 25 Bildungsseminartage auf dem Programm.


    FSJ- und FÖJ-ler erhalten ...
    • monatlich ca. 155,- Euro Taschengeld, teilweise Unterkunft, Verpflegung und sind für die Dauer des Einsatzes unfall- und sozialversichert.
    • im Anschluss ein Zeugnis und/oder Zertifikat, das in einschlägigen Berufen Bewerbungsvorteile bietet.
    • bei der Vergabe von Studienplätzen die Anrechnung von 12 Monaten Wartezeit bei der ZVS.
    • als anerkannte Kriegsdienstverweigerer in manchen Einrichtungen die Befreiung vom Zivildienst.


    FSJ – sogar Theater steht auf dem Programm


    Neben klassischer Pflege und Assistenz in Heimen, Krankenhäusern und der Jugendarbeit bietet das FSJ heute vielseitige Aktionsmöglichkeiten. Zum Beispiel organisieren und betreuen nach Auskunft des Deutschen Sportbundes zur Zeit rund 500 Freiwillige in Sportvereinen, Sportbünden oder –bildungsstätten Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche. Weitere 285 Schulabgänger sind nach Angaben der Bundesvereinigung kulturelle Jugendbildung e. V. im Kulturbereich tätig. Das FSJ Kultur startete im September 2001. Die Teilnehmer kümmern sich in erster Linie um ein Kernprojekt, das sie nach Absprache im Team eigenständig betreuen. Es kann angesiedelt sein im Theatern, in Bibliotheken, Museen, Musikinitiativen oder der Denkmalpflege, aber auch in Jugendkunstschulen, Medienwerkstätten, Rockmusik-Initiativen oder soziokulturellen Zentren. Anmeldeschluss ist hier der 30. April.


    FÖJ – Artenschutz im Wald und am Schreibtisch


    FÖJ-Einsätze sind Kombinationen aus der Praxis in Feld-, Wald- und Wiese, Büro- und Konzeptarbeit am Schreibtisch, theoretischer Ökokunde und Öffentlichkeitsarbeit. Zu den Aufgaben zählen u. a.
    • Biotop-, Garten-, Wald-, Landschafts- und Tierpflege,
    • ökologischer Landbau,
    • Natur- und Artenschutz (Krötenzäune aufstellen, Vögel zählen,...)
    • Planung und Organisation von Umweltkampagnen und –aktionen,
    • Führungen, Pflege und Öffentlichkeitsarbeit in Nationalparken,
    • Erlebnispädagogik und Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen zu Umwelt- und Naturthemen,
    • Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu Themen wie „Ökologisch Wirtschaften mit Energie und Ressourcen“ oder „Schutz von Wäldern und Gewässern“.


    Adressen und Links
    Allgemein
    • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), Rochusstr. 8, 53123 Bonn, Tel. 02 28 / 93 02 88 30, www.bmfsfj.de
    FSJ in Deutschland
    • Deutscher Caritasverband, DCV. und Fachverband IN VIA Katholische Mädchensozialarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg, Tel. 07 61/20 02 31, www.freiwilliges-jahr.de
    • Kultur: Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung e.V., Kontakt: fsjkultur@bkj.de, http://reininsleben.bkj.de/
    • Sport: Deutscher Sportbund, www.dsb.de
    FSJ in Niedersachsen
    • Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 2, 30159 Hannover, Tel. 05 11/12 00, www.freiwilligenserver.de  anklicken FSJ/FÖJ
    • Sport: LandesSportBund Niedersachsen e.V., Kontakt: info@lsb-niedersachsen.de, www.lsb-niedersachsen.de
    • Kultur: Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Niedersachsen e.V. (LKJ), Kontakt: fsjkultur@lkjnds.de, www.lkjnds.de
    FÖJ in Deutschland
    • Bundesarbeitskreis, BAK, Zusammenschluss der in Deutschland zugelassenen FÖJ-Träger. www.foej.de
    FÖJ in Niedersachsen
    • Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Postfach 101062, 31110 Hildesheim, Tel. 0 51 21/50 91 40, Kontakt: foej@nloe.niedersachsen.de , www.foej.nibis.de
    Resümees
    • FÖJ-Die Ehemaligen, Kontakt: FOEJ-DieEhemaligen@web.de, www.foej.net
    Broschüre
    • Für mich und für andere - Freiwilliges Soziales Jahr/Freiwilliges Ökologisches Jahr, BMFSFJ, Bestelladresse: broschuerenstelle@bmfsfj.bund.de
    Buchtipp
    • Anka Dobslaw u. a., Freiwilligendienste in Deutschland, Freiwilliges Soziales und Freiwilliges Ökologisches Jahr u. a. Möglichkeiten, Interconnections Verlag, 15,90 Euro.



    B. Europäischer Freiwilligendienst – Kulturelle Barrieren überwinden


    Das Aktionsprogramm Europäischer Freiwilligendienst (European Voluntary Service -EVS) ermöglicht es 18- bis 25-jährigen seit 1996, sich in einem sozialen, ökologischen oder kulturellen gemeinnützigen Projekt im europäischen Ausland zu engagieren. Ziel ist vor allem die Überwindung kultureller Barrieren. Der Langzeiteinsatz in einem der sehr unterschiedlichen Projekte dauert sechs bis 12 Monate. Außerdem gibt es außerhalb der Schulferien dreiwöchige Einsätze für Jugendliche in besonderen Situationen. Kost und Logis sind in allen Fällen frei, ein kleines Taschengeld gehört auch dazu. Die Anerkennung als Praktikum oder Wartezeit bei der ZVS ist zum Teil möglich aber nicht garantiert. Bewerbungen nehmen die bundesweit rund 70 Entsendeorganisationen entgegen.


    Projektadressen bei
    JUGEND für Europa, Heussallee 30, 53113 Bonn, Tel. 02 28/9 50 62 20, Kontakt: jfe@jfemail.de [url=http://www.go4europe.de,]http://www.go4europe.de,[/url] [url=http://www.webforum-jugend.de,]http://www.webforum-jugend.de,[/url] www.jugendfuereuropa.de


    C. Helfen weltweit – Jeder wird gebraucht


    Besonders viel Mut und Einsatz erfordert das Engagement dort, wo die Not am Größten ist, zum Beispiel bei Straßenkindern in Südamerika oder bei den Aidskranken in Afrika. Oberstes Ziel ist hier die Hilfeleistung. Dazu wird nicht nur jede Hand, sondern auch jeder Cent gebraucht. Wer wirklich etwas tun möchte, muss daher die Anreise und seine Lebenshaltungskosten an Ort und Stelle selbst finanzieren. Über die unterschiedlichen Bedingungen im Einzelfall informieren die Hilfsdienste.


    Adressen und Links zu allen wichtigen Freiwilligendiensten im Ausland
    • Deutscher Bildungsserver, [url=http://www.bildungsserver.de,]http://www.bildungsserver.de,[/url] weiter unter „suche: Freiwillige“, weiter unter „FSJ im Ausland“.
    • Arbeitskreis „Lernen und helfen in Übersee“ e. V., www.entwicklungsdienst.de/fix/infos/index.html


    Buchtipp:
    • Katja Christ, Jörn Fischer, Internationale Freiwilligendienste, interconnections, 15,90 Euro. (Die Autorin war selbst EFD-Freiwillige, das Buch wurde gefördert von JUGEND für Europa.)
    • Claus Stefan Becker, Kibbuz, Moschaw und Freiwilligendienste. Israel. Ferienjobs, Praktika, Studien und Stipendien, Reiseteil. Interconnections Verlag, 15,90 Euro.



    2. „Der andere Dienst im Ausland“ – Alternative für Kriegsdienstverweigerer


    Pflege- und Betreuung zählt noch immer zum Aufgabengros von Zivildienstleistenden. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, zum Beispiel im Sport oder im Umweltschutz. Stellensuchende werden unter den Angeboten von FSJ- und FÖJ-Trägern fündig. Einsätze im Ausland sind im Zivildienst nicht möglich. Über eine „Hintertür“ gelangen Kriegsdienstverweigerer allerdings doch über die Grenze. Diese legale aber relativ unbekannte Alternative zum Zivildienst heißt „Anderer Dienst im Ausland“ und dauert 12 statt 10 Monate. Infos und die Adressen der rund 200 anerkannten Trägerorganisationen können beim BAZ angefordert werden.


    Adresse
    Bundesamt für den Zivildienst, Tel. 02 21/36 73 40 60, Kontakt: zivimagazin@zivildienst.de, www.zivildienst.de
    Infos für Kriegsdienstverweigerer aus Niedersachsen
    www.fsj-in-niedersachsen.de oder unter Tel. 05 11/3 60 42 92.


    Infos von Zivis für Zivis
    www.ziviausland.de
    www.planeteinkaufen.de/zivi/ausland.htm


    Buchtipp
    • Jörn Fischer, Oliver Gräf, Zivi weltweit, Interconnections Verlag, 15,90 Euro.



    3. Studium, Sprachkurse, Praktika – Büffeln weit weg


    Nix wie weg, aber keine Zeit in Sachen Ausbildung verlieren? Auskünfte über Angebote für Durchstarter halten folgende Vereine und Institutionen parat:
    • Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in ganz Europa: PLOTEUS, Service der Europäischen Kommision, http://europa.eu.int/ploteus
    • Studienplätze im Ausland, Stipendien und Reisekostenzuschüsse: Deutscher Akademischer Austauschdienst, DAAD. (Er rät allerdings, erst nach dem Grundstudium ins Ausland zu wechseln.) Kontakt: postmaster@daad.de, www.daad.de/ausland/de
    • Studienmöglichkeiten, Praktika, Sprachkurse, Jobs und was man nach der Schule im Ausland sonst noch machen kann: Internationaler Jugendaustausch- und Besucherdienst der Bundesrepublik Deutschland e.V., IJAB e.V., Kontakt: info@ijab.de, www.ijab.de und www.rausvonzuhaus.de
    • Ausbildung, Jobs und Praktika im In- und Ausland: Zentralstelle für Arbeitsvermittlung des Arbeitsamtes, ZAV. Kontakt: bonn-zav.jobs-und-praktika-im-ausland@arbeitsamt.de, www.arbeitsamt.de/zav/jobs
    • Sprachkurse und Praktika in Australien, Neuseeland, Lateinamerika und Südafrika: InterSwop, Vermittlung von Auslandsaufenthalten zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit e.V., Kontakt: info@interswop.com, www.interswop.de


    Weiterführende Adressen und Links:
    • Gutenberg Universität Mainz, [url=http://www.uni-mainz.de/studium/3456.php,]http://www.uni-mainz.de/studium/3456.php,[/url]
    • InWEnt-Internationale Weiterbildung und Entwicklung gemeinnützige GmbH unter www.wege-ins-ausland.de/cgi-bin/showcontent.asp?ThemaID=35. (InWEnt ist hervorgegangen aus der Carl Duisberg Gesellschaft und der Deutschen Stiftung für internationale Entwicklung)
    • weltweiser® - der unabhängige Bildungsberatungsdienst, Kontakt: info@weltweiser.de, www.weltweiser.de



    4. Working Holiday – Durch Australien tingeln und jobben


    Gejobbt ohne Ende, aber der Zwölf-Monate-Traumtrip nach Australien liegt trotzdem nicht drin? Vielleicht doch. Ein Working-Holiday-Visum macht es möglich, den Kontinent der Aborigines zu erkunden und die Reisekasse unterwegs durch Jobs immer wieder aufzubessern. Die Bedingungen: Antragsteller müssen die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, zwischen 18 und 30 Jahre alt sein und den Besitz von 5000,- AUSDollar (ca. 3.000,- Euro) nachweisen können. Das Visum wird nur einmalig ausgestellt, kostet 105,- Euro und gilt für ein Jahr. Der Inhaber darf in dieser Zeit in Australien jobben, jedoch nie länger als drei Monate beim selben Arbeitgeber.
    Das Visum kann online bei der Australischen Einwanderungsbehörde DIMIA (siehe unten) beantragt werden. Verschiedene Reiseveranstalter bieten es im Paket mit einem Ankunftsservice an. Er umfasst meist die Unterbringung in den ersten Tagen, ein Einführungsseminar zu Land und Leuten, Formalitäten und Rechtsprechung, Ausflüge in die Umgebung, die Einrichtung eines Bankkontos und den Eintritt in einen Jobservice. Wer die Kosten dafür sparen möchte, kann auch alles auf eigene Faust organisieren. Einen Vorbereitungs-Workshop vorab in Deutschland bietet Reisebine.de an.


    Visum
    • DIMIA – Department of Immigration and Multicultural and Indigenous Affairs, www.immi.gov.au/e_visa/visit.htm
    Infos und Workshops
    • Silke in Australien - SinOz: Reisen, Praktikum und Studium in Australien, www.sinoz.de/de/australien/backpacker/work-und-travel.htm
    • Reisebine.de, Tipps und Infos für Traveler, www.reisebine.de/working-holiday/index.html
    Adresse
    • Australische Botschaft, Kontakt: firstenquiries.berlin@dfat.gov.au, www.australian-embassy.de



    5. Au-Pair – Leben „auf Gegenseitigkeit“


    Wer Sprache, Kultur und Lebensweise eines anderen Landes von seiner Basis aus kennen lernen möchte, ist als Au-Pair in einer Gastfamilie gut angesiedelt.
    Bedingungen: ein Au-Pair muss sich ins Familienleben integrieren können und im Umgang mit kleinen Kindern und häuslichen Pflichten geübt sein.


    In Europa
    ... machen sich Au-Pairs ca. fünf Stunden täglich nützlich, vor allem in der Kinderbetreuung und im Haushalt. Als Gegenleistung bietet die Gastfamilie freie Unterkunft in einem eigenen Zimmer, freie Verpflegung, monatl. ca. 200,- Euro Taschengeld und eine Monatskarte für den ÖPNV. Außerdem gewährt die Familie pro Woche einen Ruhetag und den Besuch einer Sprachschule. Er geht allerdings auf eigene Kosten. Au-Pairs dürfen auch Männer sein. Sie sind nach Angaben der Agenturen wie Raucherinnen allerdings immer noch schwerer zu vermitteln.


    In den USA
    ... müssen Au-Pairs zwischen 18 und 26 Jahre alt und Nichtraucher sein. Verlangt werden außerdem die Mittlere Reife oder das Abitur, der Führerschein (Klasse B) und Nachweise über Erfahrungen in der Kinderbetreuung und ausreichende Sprachkenntnisse. Zwingende Voraussetzung ist der Weg über eine Agentur, denn sonst gibt es kein Visum. Die Programme starten ganzjährig und dauern exakt 12 Monate. Wer will, kann anschließend noch einen Reisemonat anhängen. Los geht es obligatorisch mit einem Vorbereitungsseminar zum Thema Kinder. Wie in Europa nehmen Au-Pairs auch in den USA am Familienleben teil. Die Arbeitszeit beträgt dort max. 45 Stunden pro Woche, dafür gibt es ca. 140,- Dollar Taschengeld, zwei Wochen bezahlten Urlaub und 500,- Dollar für Fortbildungszwecke.


    Eine relativ unbekannte Au-Pair-Variante in den USA heißt EduCare. In diesem Programm gehen die zu betreuenden Kinder schon zur Schule. Arbeitspensum und Taschengeld schrumpfen entsprechend, dafür bleiben mehr Zeit und Mittel für Fortbildungen.


    Tipp: Die professionelle Vermittlung in eine Gastfamilie kostet max. 150,- Euro und ist auch innerhalb Europas ihr Geld wert. Denn wer eine im Internet entdeckte Gratisstelle antritt, lebt nicht ohne Risiko. Sollte die Chemie nicht stimmen oder etwas schief laufen, steht er allein da. Agenturen greifen im Notfall ein, organisieren einen Wechsel oder leiten andere Schritte in die Wege.


    Adressen
    • weltweiser-Linkliste: http://www.weltweiser.de/service/auslands/auslands.html
    • Au-pair Society e.V., Bundesverband der Au-pair Vermittler, Gastfamilie und Au-pairs, Kontakt: office@au-pair-society.org, www.au-pair-society.org (Achtung: Nur rund ein Drittel der Mitgliedsagenturen vermitteln deutsche BewerberInnen ins Ausland. Sie sind leider nicht gekennzeichnet.)
    • Au-pair interconnection, Kontakt: aupairscp@t-online.de, www.aupair-interconnection.de (Europa)
    • AU-PAIR Europa, Kontakt: au-pair.europa@t-online.de, www.aupair-europa.de
    • GoAmerica e. V., Kontakt: aupair@go-america.org, www.go-america.org
    • Bundesanstalt für Arbeit, Au-pair-Vermittlung, http://www.arbeitsamt.de/hst/s…nwerbung_vermittlung.html
    Buchtipps:
    • Susanne Caudera-Preil, Als Au-pair ins Ausland, Falken-Verlag, 9,95 Euro. (Europa, USA, Kanada, Australien, Neuseeland.)
    • Silja Linnemann u. a., Au-Pair in den USA, Tia Verlags GmbH, 15,- Euro,
    • Kathrin Polleschner, Au-Pair in den USA, Tagebuch, Battert Verlag, 10,10 Euro.



    6. Moving times - Auszeit für Sinnsuchende


    Christlich geprägt und „gleich um die Ecke“ ist das Fünfmonatsprojekt zur Persönlichkeitsentwicklung „moving times“. Das Angebot der Niedersächsisch Lutherischen HeimVolkshochschule Hermannsburg bei Celle richtet sich an 18- bis 25-jährige, die ihr Selbstbewusstsein, ihre Gelassenheit und ihre Aufmerksamkeit für sich und andere trainieren möchten. Themen sind Berufsorientierung und Berufsplanung, Weiterbildung und Kompetenzerwerb, Sinnsuche und Spiritualität, Kultur und Abenteuer. Der nächste Kurs findet vom 1. November 2004 bis zum 18. März 2005 statt und kostet samt Unterkunft und Verpflegung 1.700,- Euro. Anmeldungen sind ab sofort möglich.


    Adresse
    • Niedersächsische Lutherische HeimVolkshochschule Hermannsburg, Lutterweg 16, 29320 Hermannsburg, Tel. 0 50 52 - 98 99 39, Kontakt: heimvolkshochschule@t-online.de, www.winterkurs.de